Daniel Weiss' exzellenter DAC verarbeitet
die vom Netzwerk empfangenen Daten
läge ergeben. Die Ella ist weiterhin das,
was man eine wohnraumtaugliche Box
nennt. sie ist mit nur minimal mehr als
1,10 m Höhe und 20 cm Breite eine
recht zierliche Erscheinung - jeden-
falls ist sie das genaue Gegenteil der in
Ehefrauenkreisen weithin gefürchten
High-End-Box
im
Kleiderschrank-
format. Auch ist sie in modernes Weiß
gehüllt (auch in Schwarz erhältlich)
Die Audax-Treiber mit ihren Aerogel-Membranen
müssen sich keinesfalls vor anderen High-End-
Bestückungen verstecken
und lässt den Betrachter mit ihrer sch-
mal zulaufenden Spitze viel eher an
Klangskulptur als an Lautsprecherbox
denken. Technisch gesehen haben wir
ein Zweiwegesystem vor uns, allerdings
kein normales. Pro Box kommen drei
15-cm-Tiefmitteltöner
zum
Einsatz,
die wie die 25-mm-Hochtonkalotte
vom renommierten französischen H er-
steller Audax bezogen werden. Die 15er
arbeiten mit den berühmten Aerogel-
Membranen, der Audax-Interpretation
einer leichten (weil luftgefüllten), den-
noch
steifen
High-End-M embran.
Diese Membranen eignen sich perfekt
für Tiefmitteltöner, weil sie im Bassbe-
reich stabil genug sind und bis in den
Hochton
sehr
resonanzarm
laufen.
Bei den beiden seitlich angeordneten
Tönern handelt es sich, wie bereits an-
gedeutet, nicht um Seitenbässe, viel-
mehr bekommen alle drei 15er-Treiber
identisches Signal. Das mag auf den
ersten Blick abwegig erscheinen, er-
gibt bei näherer Betrachtung jedoch
durchaus Sinn. Das Tiefmitteltontrio
ist
nämlich
in gleichen Abständen
zum Hochtöner angeordnet, so dass
bei allen dreien ein sauberer Übergang
zum Hochtöner möglich ist. Durch
die Anordnung ergibt sich weiterhin
ein viel gleichmäßigeres Abstrahlen in
den Raum, und zwar bis in den M ittel-
ton - normalerweise nicht gerade die
Paradedisziplin eines im Vergleich zum
Hochtöner relativ großen Tiefmittel-
töners. Hier sind auch die recht kleinen
Membran-durchmesser der Ella ein
Die Ella beeindruckt mit sehr linearem
Frequenzgang und für die Tieftönergröße
enormem Tiefgang. Minimal betonte Mitten
um 700 Hz und eine kleine Senke um 100
Hz sind zu bemerken. Exzellent fällt das
Abstrahlverhalten unter Winkel (0, 15, 30,
45°) aus: die Trennfrequenz von 2 kHz ist
unsichtbar und es gibt keinerlei Einbrüche
im gesamten Frequenzband.
2 0
5 0
1 0 0
2 0 0
5 0 0
1
k
2
k
5
k
1 0
k
Hz
4 0
k
Die französischen Hochtöner gehören zum Feinsten,
was der Lautsprecherbau zu bieten hat. Dieser hier
arbeitet mit einer Magnesium-Kalottenmembran
Vorteil. Auf der anderen Seite addie-
ren sich die drei Tiefmitteltöner für die
Basswiedergabe zu einer Tieftonein-
heit, die es bei der Membranfläche mit
einem 20-cm-Chassis locker aufneh-
men kann. Der Hochtöner der Ella ist
mit einer beschichteten Magnesium-
membran bestückt, auch hier wird ein
günstiges Verhältnis von Steifigkeit zu
Gewicht offensichtlich großgeschrie-
ben. Zwar enthält sich auch die harte
Audax-Kalotte nicht einer deutlichen
Membran-resonanz
oberhalb
von
20 kHz, doch gehörte Audax bereits
vor 15 Jahren zu den (wenigen) Her-
stellern, die hervorragend klingende
Metallkalotten bauen konnten - im
Jahr 2012 sollten sie das also nicht
verlernt haben.
Das Gehäuse der Ella bedient sich eines
Materialmixes aus M D F und Creanit,
wobei Letzteres wiederum auf halbem
Wege vom Kunststoff zum Stein anzu-
siedeln ist. So lässt sich die leicht ge-
neigte und gewinkelte Front aus Crea-
nit ganz prima mit dem MDF-Korpus
verbinden, so
dass
ein hochstabiles
und gut gedämpftes Gehäuse entsteht.
Die hellgraue Nextel-Oberfläche
in
Verbindung mit der weißen Creanit-
Schallwand tut schließlich ihres zum
überaus hochwertigen Erscheinungs-
bild der Ella dazu. Die Ella steht auf
einem kurzen Sockel, der dazu genutzt
wird, die Bassreflex-Kanäle zu tarnen;
32
einsnull